ÜBER

2020 wird erneut der STILETT-Preis für Literatur vergeben, welcher alle zwei Jahre von einem anonymen Zusammenschluss aus fünf Schriftstellern/innen verliehen wird, der ebenfalls als Jury tätig sein wird. In Bezug auf die dünne Stichwaffe – nach welcher der Preis benannt wurde – wird ein unangenehm tief in die Materie eindringender Text prämiert. Ein Dolchstoß in den Rücken: Kunst muss sich keiner Moral beugen, kann meucheln, lästern, Galle spucken und dennoch traut sich im 21. Jahrhundert fast kein Literat mehr an die gesellschaftlichen Tabus heran, wird unverhältnismäßig bösartig. Die damals von Schriftstellern wie Thomas Bernhard zu internationaler Größe aufgespielte Schmäh, ist mittlerweile nur noch eine kraftlose Pose, die von Nachwuchsautoren wie ein Accessoire getragen wird. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken und das Scheinwerferlicht wieder auf junge Schriftsteller mit einem unerhörten Profil zu werfen, fungiert der mit 1500,00 Euro dotierte STILETT-Preis. Natürlich ist eine Polemik nicht weiter bedeutsam wenn sie nicht auch Gebrauch von einer scharfen, kunstvoll geführten Feder macht. Ein guter Stil ist also offensichtlich auch gefragt. Ebenfalls behalten wir uns das Recht vor keine radikal-politische oder religiöse Propaganda auszeichnen.